„Der Barock erfindet das unendliche Werk oder die unendliche Operation. Das Problem ist nicht, wie eine Falte beenden, sondern wie sie fortsetzen, die Zimmerdecke durchqueren lassen, sie ins Unendliche tragen. Denn die Falte affiziert nicht allein alle Materien, die zu Ausdrucksmaterien werden, gemäß unterschiedlichen Skalen, Geschwindigkeiten und Vektoren (die Berge und das Wasser, die Papiere, die Stoffe, die lebendigen Gewebe, das Gehirn), vielmehr bestimmt sie und läßt erscheinen die Form und macht daraus eine Ausdrucksform, „Gestaltung“, das genetische Element oder die unendliche Flexionslinie, die Kurve mit einer einzigen Variablen.“
Gilles Deleuze: „Die Falte. Leibniz und der Barock.“ Frankfurt am Main 2017, Seite 61.
Der künstlerische Entwurf bearbeitet Situationen, die individuell gefunden oder entwickelt werden, die das eigene „genetische Element“ beinhalten. Jede Entwurfsphase ist auf das analoge Arbeiten festgelegt, für jeden Schritt will die richtige Größe und das angemessene Gestaltungsmittel gefunden werden.
Dieses Projekt hat mindestens zwei parallel stattfindende Ausgangspunkte. Sie experimentieren innerhalb der Zusammenhänge Innen/Außen und Anfang/Ende. Sie feiern die Gleichzeitigkeit – das kausale Denken und die Logik des Fortschritts ignorierend.
Bis Weihnachten sind verbindlich Di 14-17 Uhr + Mi oder Mo ab 10 Uhr.
Beginn: Mittwoch, der 29.10.2025, 10:00 Uhr
Raum: 1-U03 (Plastik)
Dozent:in: Prof. Heike Kern, Paul Schuseil
